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Gesundheitsbedingte Absenzen von Arbeitnehmenden – warum nehmen sie zu?

15. Oktober 2025
Thomas Bauer
Thomas Bauer
Leiter Wirtschaftspolitik

Der Trend bei den gesundheitsbedingten Absenzen von der Arbeit ist eindeutig: Die Absenzen steigen fast kontinuierlich an. Zwar hatte die Pandemie kurzfristig einen starken Einfluss, am steigenden Trend änderte sich aber nichts. Dadurch sind die Absenzen im Beruf und die damit verbundenen, stetig zunehmenden Kosten nun auch Thema in der Politik.[1]

Gesundheitsbedingte Absenzen (Unfall/Krankheit): jährliche Dauer der Absenzen 

Arbeitsvolumenstatistik (AVOL), 2010-2024, Vollzeiterwerbstätige, in Tagen

Grafik

Ausreichende Datengrundlage fehlt

Es ist bedauerlich, dass die Arbeitsvolumenstatistik keine Unterscheidung zwischen Absenzen aufgrund von Unfällen und Krankheiten zulässt. Es dürfte jedoch klar sein, dass die Zunahme der Absenzen nicht primär auf Unfälle zurückzuführen ist, denn die Unfallstatistik zeigt seit Jahren einen Rückgang des Unfallrisikos bei Berufsunfällen und zumindest keine Zunahme des Unfallrisikos bei Nichtberufsunfällen.[2] Somit muss davon ausgegangen werden, dass in erster Linie die Zunahme von Krankheitsfällen für den Anstieg der gesundheitsbedingten Absenzen verantwortlich ist. 

Die mangelhafte statistische Grundlage ist dabei kein Zufall. Der Abschluss einer Krankentaggeldversicherung ist für Arbeitgebende heute nicht obligatorisch und die Zahlen und Entwicklungen bleiben häufig Geschäftsgeheimnis der privaten Versicherungen. Bereits anhand der statistischen Grundlagen zeigt sich somit, dass die Schweiz nicht bereit ist für die neuen gesundheitlichen Herausforderungen in der Arbeitswelt. Immerhin erfasst das Bundesamt für Statistik die gesundheitsbedingten Absenzen nach verschiedenen Merkmalen. 

Höhere Gesundheitsrisiken im Beruf = höhere gesundheitsbedingte Absenzen 

Aufschlussreich ist es, wenn diese Daten zu den Absenzen den Daten des Bundesamts für Statistik (BfS) zu den physischen und psychosozialen Risiken verschiedener Berufe und Branchen gegenübergestellt werden. Zu den physischen Risiken zählt das BfS unter anderem schmerzhafte Körperhaltungen, das Tragen schwerer Lasten oder von Personen, Lärm, Vibrationen oder den Kontakt mit schädlichen oder giftigen Produkten. Zu den psychosozialen Risiken zählt das BfS hingegen Zeitdruck, geringer Gestaltungsspielraum, hohe Arbeitsanforderungen, Stress, Wertekonflikte, Diskriminierung/Gewalt und die Angst um den Arbeitsplatz. Die Höhe dieser Risiken wird alle fünf Jahre mittels Befragungen im Rahmen des Gesundheitsobservatoriums erfasst. Die letzte Gesundheitsbefragung erfolgte im Jahr 2022. 

Setzt man die Höhe der Absenzen nach Berufen diesen gesundheitlichen Risiken im Beruf gegenüber, so zeigt sich ein sehr klarer Zusammenhang: Je höher die körperlichen und psychosozialen Risiken im Beruf, desto höher sind auch die gesundheitsbedingten Absenzen im Beruf. Dieser Zusammenhang gilt besonders stark für die körperlichen Risiken, besteht aber auch bei den psychosozialen Risiken. 

Körperliche und psychosoziale Risiken im Beruf und gesundheitsbedingte Absenzen

Absenzen (Bundesamt für Statistik, Arbeitsvolumenstatistik 2022, Durchschnitt 2022-2024), gesundheitliche Risiken bei der Arbeit (Bundesamt für Statistik, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2022), ohne Landwirtschaft 

Grafik

Ein ähnliches Bild zeigt sich, wenn die gesundheitsbedingten Absenzen den gesundheitlichen Risiken nach Branchen gegenübergestellt werden. Der Zusammenhang ist dabei etwas schwächer, aber nicht weniger eindeutig. Einzig das Gastgewerbe fällt dabei etwas aus der Reihe, da es im Vergleich zu den Risiken vergleichsweise wenige Absenzen aufweist. 

Körperliche und psychosoziale Risiken nach Branche und gesundheitsbedingte Absenzen

Absenzen (Bundesamt für Statistik, Arbeitsvolumenstatistik Durchschnitt 2022-2024), gesundheitliche Risiken bei der Arbeit (Bundesamt für Statistik, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2022) , ohne Landwirtschaft

Grafik

Die unterschiedlichen beruflichen Gesundheitsrisiken dürften somit die wichtigste Ursache für die unterschiedlichen gesundheitsbedingten Absenzen sein. Je gefährlicher eine Arbeit, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass jemand wegen eines gesundheitlichen Problems ausfällt. Das ist eher keine Raketenwissenschaft. Allerdings lassen sich dadurch nicht alle Unterschiede erklären. 

Alter und Geschlecht: Einfluss auf Absenzen zusätzlich zu unmittelbaren beruflichen Risiken

Zwei weitere Faktoren dürften ebenfalls einen Einfluss auf die gesundheitsbedingten Absenzen haben. Zumindest teilweise bestehen diese unabhängig von den unmittelbaren und direkten beruflichen Risiken. Es handelt sich dabei um das Geschlecht und das Alter. Werden die physischen und die psychosozialen Risiken den gesundheitsbedingten Absenzen nach Altersgruppe gegenübergestellt, zeigt sich kein unmittelbarer Zusammenhang.  Während bei jungen Erwerbstätigen die physischen Risiken stark erhöht sind, ist dies bei 25- bis 34-jährigen Arbeitnehmenden bei den psychosozialen Risiken der Fall. Bei den älteren Arbeitnehmenden (55-64 Jahre) sind die unmittelbaren physischen und psychosozialen Risiken hingegen am niedrigsten. Trotzdem liegen hier die gesundheitsbedingten Absenzen am höchsten. Die unmittelbaren gesundheitlichen Risiken im Beruf scheinen somit eher nicht ausschlaggebend für die höheren Absenzen von älteren Arbeitnehmenden zu sein. Allerdings können seit langem anhaltende gesundheitliche Belastungen im Beruf mit der Zeit die gesundheitsbedingten Absenzen erhöhen. Zudem steigt das biologische Krankheitsrisiko im höheren Erwerbsalter allgemein an. 

Physische und psychosoziale Risiken nach Branche und gesundheitsbedingte Absenzen

Absenzen (Bundesamt für Statistik, Arbeitsvolumenstatistik 2022), gesundheitliche Risiken bei der Arbeit (Bundesamt für Statistik, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2022)

Grafik

Auch Frauen weisen höhere gesundheitsbedingte Absenzen auf als Männer. Dafür sind die direkten beruflichen Gesundheitsrisiken vermutlich nicht der einzige Grund. Insbesondere die physischen Gesundheitsrisiken im Beruf sind bei Frauen deutlich tiefer als bei Männern. Auch wenn die psychosozialen Risiken bei Frauen etwas höher liegen, zeigen sich bei ihnen insgesamt jedoch keine höheren gesundheitsbedingten Risiken im Beruf. Andere Erklärungsfaktoren dürften somit ebenfalls wichtig für die Geschlechterdifferenz sein, so etwa biologische Faktoren oder Belastungen durch Betreuungsverantwortungen ausserhalb der Erwerbsarbeit.[3] Zudem können die unterschiedlichen beruflichen Risikofaktoren zu unterschiedlich langen Erkrankungen führen, d.h. die höheren psychosozialen Risiken im Beruf bei Frauen können das Risiko von Krankheitsbildern erhöhen, die zu längeren Absenzen führen.[4] Darauf deuten zumindest Studien hin. 

Physische und psychosoziale Risiken im Beruf und gesundheitsbedingte Absenzen

Absenzen (Bundesamt für Statistik, Arbeitsvolumenstatistik 2022), gesundheitliche Risiken bei der Arbeit (Bundesamt für Statistik, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2022, Index Travail.Suisse)

Grafik

Wo fallen die Arbeitnehmenden immer häufiger aus? 

Die bisherigen Auswertungen zeigen über die Zeit hinweg relativ konstante Muster zwischen Berufen, Alter oder Geschlecht. Daraus lassen sich jedoch keine direkten Rückschlüsse auf die Zunahme der Absenzen ableiten. Die Zunahme ist besonders hoch in verschiedenen Branchen und Altersgruppen. Besonders auffällig sind dabei die Anstiege in den letzten Jahren im Bankensektor, bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (u.a. Unternehmensberatung), sowie im Gross- und Detailhandel. Die Absenzen bleiben in den genannten Branchen somit zwar tief oder durchschnittlich, steigen aber stark an.

Gesundheitsbedingte Absenzen nach Branchen

Absenzen (Bundesamt für Statistik, Arbeitsvolumenstatistik), 2010-2024 (ohne 2022), Index (2010=100) 

Grafik

Hinweis: Damit sich im Zeitverlauf stabilere Werte ergeben, wurden jeweils drei Jahre zusammengenommen. Die Jahre 2020 und 2022 wurde zudem ausgeschlossen, da sich hier besonders hohe pandemiebedingte Ausschläge in einzelnen Branchen zeigen. Je höher folglich die Werte im Zeitraum 2023 und 2024 sind, desto stärker war der Anstieg seit dem Jahr 2010. 

Erklären veränderte Arbeitsbedingungen die Zunahme der Absenzen?

Aus einer Arbeitnehmendenperspektive stellt sich deshalb die Frage, inwiefern sich die beruflichen Gesundheitsrisiken in den verschiedenen Branchen verändert haben.  Dabei zeigt sich allerdings kein einheitliches Bild. Vielmehr haben in den einzelnen Branchen sehr unterschiedliche berufliche Gesundheitsrisiken an Bedeutung gewonnen[. 5]Während für die Unternehmensberatung keine Zahlen verfügbar sind, zeigt sich etwa bei Banken und Versicherungen ein sehr starker Anstieg der Arbeit in der Freizeit sowie der Spannungen in der Belegschaft.  

Zunahme beruflicher Gesundheitsrisiken: 

Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), Schweizerische Gesundheitsbefragung, Arbeitsbedingungen und Gesundheit, auffällige Zunahmen nach Branche, 2022 verglichen mit 2017

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Auch wenn einfache Schlussfolgerungen fehl am Platz sind, wäre es kaum überraschen, wenn verschiedene dieser genannten problematischen Entwicklungen die Zunahme der gesundheitsbedingten Absenzen zumindest teilweise erklären. Darauf, dass die Arbeit bei den genannten Entwicklungen eine wichtige Rolle spielt, deuten auch aktuelle Befragungen hin. Diese stellen unter anderem einen anhaltend hohen beruflichen Stress und Leistungsdruck bei den Arbeitnehmenden fest. Neben der Arbeit dürften jedoch auch weitere Faktoren eine Rolle spielen.

Fazit: es braucht Prävention und Umgang in der Arbeitswelt 

Die Arbeitsbedingungen sind entscheidend für die Erklärung langfristiger Muster gesundheitsbedingter Absenzen im Beruf. Wer bei der Arbeit höheren Risiken ausgesetzt ist, wird früher oder später auch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von einem Unfall oder einer Erkrankung betroffen sein. Schwieriger ist es hingegen, eine Erklärung dafür zu finden, weshalb die gesundheitsbedingten Absenzen in den letzten Jahren zugenommen haben. Dabei dürften sowohl arbeitsbedingte als auch gesellschaftliche Risiken eine Rolle spielen. Unabhängig von der Ursache, braucht es letztlich einen sinnvollen Umgang mit den zunehmenden Erkrankungen von Arbeitnehmenden in der Arbeitswelt. Die Schweiz steht dabei erst ganz am Anfang.  


[1] Postulat Gutjahr (24.3154) «Absenzen am Arbeitsplatz. Sozialpartnerschaftlich Transparenz herstellen und zielgerichtete Massnahmen entwickeln»
[2] Koordinationsgruppe für die Statistik der Unfallversicherung UVG (KSUV): «UVG-Statistik 2025 – Unfälle und Berufskrankheiten in der Schweiz»
[3] Goncalves J., J. Rocha-Gomes, Amorim-Lopes M., P. S. Martins (2024): «What is (behind) the gender gap in sickness benefits? Evidence from administrative data», GLO Discussion Paper, Nr. 1468, Global Labor Organization (GLO), Essen. 
[4] Timp S., N. van Foreest, C. Roelen (2024): «Gender differences in long term sickness absence», BMC Public Health, Vol. 24, Article Nr. 178. 
[5] Abgenommen haben im Gegensatz dazu insbesondere die Angst vor Arbeitsplatzverlust und körperliche Gesundheitsrisiken. Zudem zeigt sich eine Zunahme der Gestaltungsspielräume für Arbeitnehmende bei der Arbeit. 

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