Immer mehr Frauen wollen weder auf Kinder noch auf einen Job verzichten. Doch eine Schwangerschaft am Arbeitsplatz wirft oftmals Fragen und Unsicherheiten auf – bei der Angestellten wie auch bei der Chefin oder dem Chef. Das Online-Tool „mamagenda.ch“ hilft beiden Seiten.
Der Frauenanteil auf dem Arbeitsmarkt kontinuierlich an. Bei den 25 bis 44-jährigen sind es 82,7 Prozent (vgl. Männer: 96,3 Prozent). Das ist nicht erstaunlich: Immer mehr Frauen verfügen über eine sehr gute berufliche Ausbildung. So gibt es heute bei den 25 bis 34-jährigen bereits mehr Frauen als Männer, welche die Tertiärstufe (Universität und Fachhochschulen) und die Sekundarstufe 2 erreicht haben. Erwerbstätige und gut qualifizierte Frauen werden nach der folgenschweren Abstimmung vom 9. Februar 2014 noch begehrter, denn die Volksinitiative hat den seit Jahren beobachtete Fachkräftemangel weiter verschärft.
Vom „Hosenlupf“ zum „Kinderspiel“
Wird eine erwerbstätige Frau schwanger, so stellen sich meist viele Fragen – bei der Schwangeren wie auch bei den Vorgesetzten. Ob Fragen zum Arbeitsgesetz wie z.B. zu Nacht- oder Schichtarbeit oder Fragen zum Mutterschaftsurlaub – die Suche nach Antworten beginnt. mamagenda.ch ist ein Beitrag von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, diese Unsicherheiten aus der Welt zu schaffen. Die Website beantwortet die meisten Fragen rund um den Familiennachwuchs und bietet ein Online-Tool, mit dem Gespräche geplant werden können und das die nötigen Informationen für einen unverkrampften Umgang mit der Mutterschaft im Unternehmen liefert. Ausserdem finden sich mit den insgesamt 23 Merkblätter und Checklisten alle wichtigen Informationen zu den Rechten und Pflichten einer erwerbstätigen Schwangeren auf der Website.
Das Handling von mamagenda.ch ist kinderleicht. Sobald die Agenda startbereit ist, gibt es für Führungskräfte auch die Möglichkeit, eine oder gleich mehrere Angestellte zu erfassen, die Mutter werden. Die Begleitung mehrerer Schwangerschaften wird so vom administrativen „Hosenlupf“ zum Kinderspiel: Die Agenda macht rechtzeitig darauf aufmerksam, was mit welcher Mitarbeiterin besprochen und geregelt werden muss, informiert über die zu einem bestimmten Zeitpunkt der Schwangerschaft relevanten gesetzlichen Vorschriften und unterstützt bei der Kommunikation. Dabei beschränkt sich die Unterstützung durch mamagenda.ch nicht nur auf die Schwangerschaft, sondern erstreckt sich auch auf den Mutterschaftsurlaub und die Rückkehr an den Arbeitsplatz. Die Nutzung von mamagenda.ch ist kostenlos; es genügt, sich anzumelden.
mamagenda.ch: Eine Erfolgsgeschichte
mamagenda.ch ist die bisher einzige kostenlose digitale Agenda, die bei organisatorischen Fragen rund um eine Mutterschaft am Arbeitsplatz weiterhilft. Auch drei Jahre nach der Einführung im Juni 2011 ist mamagenda.ch ein innovatives Instrument, das in der Schweiz in diesem Bereich eine Pionierrolle spielt. Die Gewerkschaft Syna als Mitglied von Travail.Suisse ist seit Juni 2014 Partnerin für mamagenda.ch. Dank der grosszügigen finanziellen Unterstützung stellt Syna sicher, dass die kostenlose Plattform aktualisiert und betreut werden kann. Eine italienische Version ist in Vorbereitung und wird Arbeitnehmerinnen und Vorgesetzten bald zur Verfügung stehen.