Kommission greift Mutterschaftsurlaub an – Travail.Suisse fordert eine echte Elternzeit

Die SGK-N hat heute unter dem Deckmantel der Gleichstellung einen neuen Frontalangriff auf die Mutterschaftsversicherung lanciert. Die Kommission hat zwei Standesinitiativen für die Einführung einer nationalen Elternzeit Folge gegeben, gleichzeitig aber einen Antrag die SGK-S formuliert, wonach die Elternzeit durch eine «Flexibilisierung» des bestehenden Mutterschaftsurlaubs erreicht werden soll. Travail.Suisse wehrt sich vehement gegen diesen Angriff und fordert mit der kürzlich lancierten Familienzeit-Initiative eine echte Elternzeit.
Im Januar hat die ständerätliche Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK-S) den beiden Standesinitiativen der Kantone Jura und Genf für die Einführung einer nationalen Elternzeit Folge gegeben. Nach dem heutigen Ja der nationalrätlichen Schwesterkommission wäre der Weg frei für die Ausarbeitung einer echten, nationalen Elternzeit. Die Kommissionsmehrheit hat sich nun aber dafür entschieden, die Elternzeit in ihr Gegenteil zu verkehren und einen Angriff auf den bestehenden Mutterschaftsurlaub zu lancieren. Sie fordert, dass die Elternzeit durch eine «Flexibilisierung» des Mutterschaftsurlaubs umgesetzt werden soll, was einem fatalen und inakzeptablen Rückschritt gleichkäme.
Nachdem bereits in der Debatte um die Einführung eines Vaterschaftsurlaubs von Teilen des Parlaments versucht wurde, den Mutterschaftsurlaub unter dem Deckmantel der Gleichstellung anzugreifen, geht dieser Angriff nun offenbar in die nächste Runde. Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse hält fest: «Der Mutterschaftsurlaub wird erneut unter dem Deckmantel der Gleichberechtigung angegriffen – wie schon bei den Debatten zur Einführung eines Vaterschaftsurlaubs. Travail.Suisse wird sich auch weiterhin vehement gegen diese Angriffe zur Wehr setzen.»
Familienzeit-Initiative fordert echte Elternzeit
Die kürzlich von Travail.Suisse und einer breiten Allianz lancierte Familienzeit-Initiative zeigt, wie echte Gleichstellung geht. Sie fordert eine Elternzeit von je 18 Wochen für beide Elternteile, die nicht übertragbar und grundsätzlich alternierend zu beziehen sind. Zudem sollen Eltern mit tiefen Einkommen einen Erwerbsersatz von 100% erhalten. Dazu Léonore Porchet, Vizepräsidentin von Travail.Suisse: «Der Entscheid der SGK-N ist ein Frontalangriff auf den Mutterschaftsurlaub und die Gesundheit der Mütter. Wir fordern eine echte Elternzeit, welche die Situation für Mütter, Väter und Kinder verbessert. Die Familienzeit-Initiative ist deshalb wichtiger denn je.»