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Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion in Unternehmen unter Druck

21. Mai 2025
Laurent Woeffray

Laurent Woeffray

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Valérie Borioli Sandoz

Valérie Borioli Sandoz

Leiterin Gleichstellungspolitik


Die Themen Gleichstellung und Vielfalt in Unternehmen sehen sich heute wachsendem politischem Druck ausgesetzt. Dies gilt insbesondere seit den Angriffen auf die Diversity-, Equity- und Inclusion-Politik in den USA. Auch Schweizer Unternehmen haben unter diesem Druck bereits einen Rückzieher gemacht, was Zweifel an der Aufrichtigkeit ihres Handelns aufkommen lässt. Dabei ist die Förderung der Vielfalt nicht nur eine Image-Frage: Sie ist eine gesetzliche Verpflichtung, die sowohl auf menschlicher als auch auf wirtschaftlicher Ebene greifbare Vorteile mit sich bringt. Angesichts dieser Herausforderungen müssen die Unternehmen Entschlossenheit und Verantwortung zeigen.

Seit dem Amtsantritt von Donald Trump haben die Angriffe auf die Politik der Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (bekannt unter dem englischen Akronym DEI – Diversity, Equity and Inclusion) in den USA und darüber hinaus zugenommen. Der US-Präsident rief die amerikanischen Behörden dazu auf, gegen Unternehmen vorzugehen, die solche Initiativen fördern, und forderte die US-Botschaften auf, von lokalen Lieferanten eine Bestätigung zu verlangen, dass sie ihre DEI-Verpflichtungen aufgeben. Mehrere grosse Schweizer Unternehmen, die auf dem US-Markt tätig sind, erhielten sogar direkte Anschreiben mit einer entsprechenden Aufforderung.

In der Folge zogen sich einige grosse Unternehmen überstürzt von ihren DEI-Verpflichtungen zurück. Bei Roche beispielsweise wurde den Mitarbeitenden mitgeteilt, dass der Konzern in Zukunft in seinen amerikanischen und internationalen Publikationen auf die Verwendung von Diversity-Begriffen verzichten werde. Zudem verzichtete Roche auf das Ziel, 38 Prozent der Führungspositionen mit Frauen und 19 Prozent mit Angehörigen ethnischer Minderheiten zu besetzen. Auch andere multinationale Unternehmen wie Novartis oder UBS scheinen in dieser Frage zurückhaltend zu sein und ändern oder streichen die eingegangenen Verpflichtungen in ihren öffentlichen Berichten in den USA.

Diese Reaktion wirft eine entscheidende Frage auf: Waren die bisherigen Bekenntnisse zur Vielfalt aufrichtig oder nur Fassade, diktiert von der öffentlichen Meinung? Die Antwort darauf scheint leider immer klarer zu werden: Zu vielen Unternehmen scheint es an Rückgrat zu fehlen, sobald ihre politischen oder wirtschaftlichen Interessen bedroht sind. Glücklicherweise stehen den wenigen schlechten Beispielen gute Beispiele von Unternehmen gegenüber, die im Gegenteil bekräftigt haben, ihre DEI-Politik fortsetzen zu wollen, wie z. B. die Swatch Group.

Vielfalt ist nicht einfach eine Option, sondern ein Recht

Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass die Gleichstellung in der Schweiz ein Verfassungsgrundsatz. Artikel 8 der Bundesverfassung garantiert die Gleichheit vor dem Gesetz und verbietet jegliche Diskriminierung, unter anderem aufgrund der Herkunft, der Rasse oder des Geschlechts. Darüber hinaus verfügt die Schweiz über zwei spezifische Gleichstellungsgesetze: das Gesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann sowie das Behindertengleichstellungsgesetz. Auch hat die Schweiz auch mehrere entsprechende internationale Abkommen, insbesondere der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), ratifiziert. Derzeit läuft eine Vernehmlassung zur Ratifizierung des ILO-Übereinkommens Nr. 190 über die Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt, was zeigt, dass man bei diesen wichtigen Themen vorankommen will.

Auf europäischer Ebene hat der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB/ETUC), dem Travail.Suisse angehört, in einem Brief an die US-Mission bei der Europäischen Union kürzlich daran erinnert, dass die amerikanischen Forderungen im Widerspruch zum europäischen Recht und zum Geist des sozialen Dialogs stehen. Der EGB fordert die Rücknahme dieser Forderung, die er als unrechtmässig und inakzeptabel erachtet. Die in Europa kollektiv ausgehandelten Übereinkommen zu Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion dürfen nicht durch ausländischen politischen Druck in Frage gestellt werden. Solche Vereinbarungen sind nicht nur rechtmässig, sie sind auch unerlässlich, um ein respektvolles, faires und auch produktives Arbeitsumfeld sicherzustellen.

Gesetzliche Grundlagen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion sind unerlässlich, aber sie reichen nicht aus. Allzu oft fehlt es ihnen an wirksamen Kontroll- und Sanktionsmechanismen. Das Projekt RESPECT8-3.CH, das von Travail.Suisse zur Bekämpfung der Lohndiskriminierung lanciert wurde, zeigt diese Grenzen auf: Mehr als die Hälfte der Unternehmen kommt ihren gesetzlichen Verpflichtungen zur Durchführung von Lohnanalysen nicht nach. Auch der «Barometer Gute Arbeit 2023» bestätigt diesen Befund. Deshalb bleibt das Engagement von Gewerkschaften und sozialen Bewegungen, die sich für diese Werte einsetzen unverzichtbar, um die Gleichstellung voranzutreiben. Die Fortschritte der letzten Jahre sind zu einem grossen Teil dieser Mobilisierung zu verdanken. In einer Zeit, in der diese Errungenschaften zunehmend in Frage gestellt werden, ist es mehr denn je notwendig, sie zu verteidigen und zu stärken – auch in den Unternehmen, denen eine zentrale Rolle zukommt.

Erfolg durch Vielfalt

Im Gegensatz zu dem, was die voreiligen Verzichte einiger Schweizer Unternehmen vermuten lassen, ist die Förderung von Vielfalt und Inklusion jedoch nicht einfach eine Marketingübung. Sie ist ein ethisches, soziales, rechtliches – und auch wirtschaftliches – Erfordernis. Laut einer Studie von Deloitte verzeichnen Unternehmen, die eine Kultur der Inklusion entwickeln, ein höheres Engagement, ein besseres Wohlbefinden und eine grössere Loyalität ihrer Mitarbeitenden. Andere Daten bestätigen, dass Vielfalt auch die Wirtschaftsleistung verbessert. Eine Studie von McKinsey zeigt, dass Unternehmen mit mehr als 30 % weiblichen Führungskräften eher bessere Ergebnisse erzielen als Unternehmen mit weniger oder gar keinen weiblichen Führungskräften. Eine andere Studie von Bloomberg zeigt auf, dass Unternehmen mit einer grösseren Geschlechtervielfalt in ihren Vorständen jährlich 2 bis 5 % höhere Renditen erzielen als ihre weniger diversifizierten Pendants.

Angesichts des zunehmenden Gegenwinds müssen die Unternehmen Mut beweisen. Die DEI-Richtlinien aufzugeben, um bestimmten politischen Strömungen – die von Natur aus wandelbar und kurzlebig sind – zu gefallen oder Kritik zu vermeiden, ist nicht nur ein strategischer Fehler, sondern auch ein Verrat an ihrer sozialen Verantwortung. Für Travail.Suisse ist es unerlässlich, dass die Schweizer Unternehmen ihren DEI-Verpflichtungen treu bleiben und sie nicht beim ersten politischen Gegenwind aufgeben. Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion sind keine vorübergehenden Modeerscheinungen, sondern die Grundpfeiler einer gerechteren, weil menschenfreundlicheren, produktiveren und nachhaltigeren Arbeitswelt.
 

Über Travail.Suisse

Travail.Suisse ist der wichtigste unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden in der Schweiz, er ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig. Travail.Suisse vertritt die Interessen der 130’000 Mitglieder seiner Mitgliedsverbände und aller Arbeitnehmenden in Politik und Öffentlichkeit. Travail.Suisse ist einer der vier nationalen Sozialpartnerdachverbände, ihm gehören zehn Mitgliedsverbände an.

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