2 Prozent mehr Lohn gegen steigende Kosten, für die Anerkennung von Leistung und für eine stabile Konjunktur
Lohnforderungen für 2026

Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, hat an seiner heutigen Medienkonferenz seine Forderungen für die bevorstehenden Lohnverhandlungen präsentiert. Für das kommende Jahr fordern Travail.Suisse und seine Verbände eine Lohnerhöhung von durchschnittlich 2 Prozent für alle Arbeitnehmenden. Damit können die steigenden Lebenshaltungskosten weitgehend gedeckt und die Lohnversäumnisse der letzten Jahre nachgeholt werden. Eine starke Kaufkraft aller Arbeitnehmenden gewinnt vor dem Hintergrund der aktuellen weltwirtschaftlichen Situation zusätzlich an Bedeutung.
Travail.Suisse hat an seiner heutigen Medienkonferenz gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden seine Forderungen für den Lohnherbst präsentiert. Aufgrund der anhaltend steigenden Lebenshaltungskosten, insbesondere bei den Krankenkassenprämien und Mieten, sowie einer stetig wachsenden Wirtschaft fordert Travail.Suisse Lohnerhöhungen von durchschnittlich 2 Prozent für alle Arbeitnehmenden.
«Die Arbeitgebenden haben es in den letzten Jahren vielerorts versäumt, die Löhne an die höheren Lebenshaltungskosten der Arbeitnehmenden anzupassen. Deshalb besteht weiterhin Nachholbedarf. Die Wirtschaft wächst und es bestehen bei den meisten Unternehmen entsprechende Spielräume», so Thomas Bauer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse. Vor allem die wachsenden Krankenkassenprämien und Mieten belasten viele Arbeitnehmende. «Die Löhne müssen mit den wachsenden Kosten Schritt halten. Gerade in Zeiten von Verwerfungen in der Weltwirtschaft ist die inländische Kaufkraft von besonderer Bedeutung», so Yvonne Feri, Präsidentin der Gewerkschaft Syna.
Die Lohnforderungen unterscheiden sich je nach Branche. Bei Arbeitgebenden, die die Teuerung in den vergangenen Jahren nicht oder ungenügend ausgeglichen haben, fallen die Lohnforderungen unter Umständen deutlich höher aus. «Im Gesundheitswesen und im Baugewerbe besteht ein bedeutender Lohnrückstand aus den letzten Jahren. In beiden Branchen braucht es deshalb substantielle Lohnerhöhungen für eine Sicherung der Kaufkraft» so Yvonne Feri.
Auch im Service Public bleibt der Lohnrückstand nach Jahren mit höherer Teuerung in vielen Branchen beträchtlich. Zudem setzten Sparpakete etwa bei der Post, im öffentlichen Verkehr oder der Bundesverwaltung die Angestellten zunehmend unter Druck: «Es braucht nun nach den mageren Jahren auch bei den Löhnen eine klare Gegenbewegung, für die Sicherung der Kaufkraft, aber auch als Wertschätzung an die Arbeitnehmenden», so Greta Gysin, Präsidentin von transfair.
Magere Jahre erleben trotz vielen Gästen auch die Arbeitnehmenden im Gastgewerbe. Die Sozialpartnerschaft der Branche erwacht erst aus einer langen Eiszeit. Die Gespräche über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag nehmen aber langsam Fahrt auf. «Die Arbeitnehmenden aus dem Gastgewerbe brauchen mit dem neuen Gesamtarbeitsvertrag endlich substantielle Verbesserungen bei den Löhnen und den Wochenend- und Nachtzulagen. Es braucht ein klares Bekenntnis der Arbeitgeberseite für attraktivere Arbeitsbedingungen in der Branche», so Roger Lang, Leiter Sozialpolitik bei der Hotel & Gastro Union.