Verschlechterungen für den Mittelstand bei der BVG-Reform
Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, ist besorgt, dass der Nationalrat mit seinen heutigen Entscheiden zur BVG-Reform die Renten für die Übergangsgeneration zusätzlich verschlechtern will. Er will den Koordinationsabzug auf 20% festlegen und den Rentenzuschlag ungenügend ausgestalten. Hingegen begrüsst Travail.Suisse, dass der Nationalrat die Eintrittsschwelle auf das Niveau des Sozialpartnerkompromiss gehoben hat.
Heute hat der Nationalrat die BVG-Reform behandelt und dabei hat er beschlossen, den Koordinationsabzug auf 20% des AHV-Lohns zu setzen. «Dieser Entscheid des Nationalrats führt leider zu weiteren Renten-Einbussen für den Mittelstand», sagt Edith Siegenthaler, Leiterin Sozialpolitik bei Travail.Suisse. Besonders diejenigen, die im bisherigen System ihren Sparprozess begonnen haben, sind betroffen. Wer ein mittleres Jahreseinkommen hat, muss mit zum Teil massiven Einbussen bei den Renten rechnen.
Weiter bedauert Travail.Suisse, dass der Nationalrat sich gegen den Rentenzuschlag, wie ihn der Sozialpartnerkompromiss vorgesehen hat, ausspricht und in dieser Frage dem Ständerat folgt. Das bedeutet eine ungenügende Kompensation der Übergangsgeneration. Damit kann das erklärte Ziel, Rentenkürzungen zu vermeiden, nicht erreicht werden.
Travail.Suisse begrüsst hingegen, dass der Nationalrat die Eintrittsschwelle für das BVG auf das bisherige Niveau anhebt. Das entlastet die untersten Einkommen von zusätzlichen Lohnabzügen und verhindert eine Überversicherung dieser Einkommen.